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Baumstumpf-Tänzelei (Kurzgeschichte)

◷ Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

„Was ist? Warum schaust du so?“, rief sie mir zu. Sie tänzelte gerade über ein paar Baumstümpfe und sah dabei wahnsinnig lustig aus. „Ach nichts, das machst du aber gut!“, lachte ich. Ich stieg ebenfalls auf einen Baumstumpf, versuchte mein Gleichgewicht zu halten und begann mich zu bewegen. Es war wirklich gar nicht mal so einfach, da man sich darauf konzentrieren musste, nicht auszurutschen und runterzufallen. Bei ihr sah das nicht nur lustig, sondern auch gut aus. Bei mir traf wohl nur das Erste zu. „Du Dummchen, wenn du dich so weit nach vorne lehnst, ist es klar, dass du gleich runterfällst“, sie rannte zu mir und hielt mich fest. Ich wäre wohl wirklich gleich runtergefallen. „Danke!“, ich lächelte sie an. „Wollen wir vielleicht so langsam nach Hause? Ich habe irgendwie Hunger, du auch?“ Sie war schon wieder auf einen Baumstumpf gestiegen und drehte sich, doch nun hielt sie in ihrer Bewegung inne. „Ja, können wir machen. Wenn du auch heiße Schokolade zu Hause hast.“ Ich lachte – laut und kräftig. „Willst du mich veräppeln!? Meine Güte, Schokolade! Natürlich habe ich heiße Schokolade zu Hause, genauso wie jede andere Art von Schokolade.“ – „Tut mir Leid, dass ich gefragt habe!“, sagte sie mit einem breiten Grinsen, stieg vom Baumstumpf herunter und gab mir ihren Arm. „Darf ich bitten?“ – “Haha, aber sicher doch!“ Ich hakte mich bei ihr ein, doch anstatt nach Hause zu gehen, tanzten wir noch ein wenig zwischen den Baumstümpfen herum. Es war zu schön, im Herbst durch den Wald zu spazieren, diese herrlichen Farben zu sehen und zu genießen, und zu wissen, dass man nicht alleine war. Was würde ich nur ohne sie machen? Ich musste unwillkürlich lächeln und umarmte sie. „Jaja, ich merke schon, du hast Schokoentzug. Lass uns nach Hause gehen!“, sagte sie daraufhin zu mir. Ich knuffte sie in die Seite. „Ich hab’ dich lieb, du Verrückte! Was würde ich nur ohne dich tun?“ – „Sicherlich nicht zwischen Baumstümpfen herumtanzen“, lachte sie. Mit einem breiten Grinsen machten wir uns dann endlich auf den Weg nach Hause. Sie und ich, welch ein Glück.

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