◷ Geschätzte Lesedauer: 2 Minuten

Seit ein paar Wochen thematisiere ich wieder stärker mein erlebtes Trauma (geistlicher Missbrauch in einer Freikirche) sowie die damit einhergehenden Depressionen.

Der Begriff „Trauma“ fällt dabei immer wieder. Darum erhaltet ihr heute einen Info-Artikel zur Aufklärung, damit wir alle auf dem gleichen Wissenstand und auf der gleichen Grundlage miteinander darüber ins Gespräch kommen, aber auch andere sensibilisieren können.

Wie beispielsweise so manche (Frei-)Kirchen …

Bitte daraus lernen. Danke.
Eine traumatisierte Freikirchen-Aussteigerin.

Bedeutung

starke psychische Erschütterung, die [im Unterbewusstsein] noch lange wirksam ist

Quelle: duden.de (Suchwort: „Trauma“)

Arten

Traumatisierende Erfahrungen werden in zwei Ausprägungen unterschieden.

Typ-I-Traumata:

Ausgelöst durch einmalige traumatische Erfahrungen (Unfälle, Naturkatastrophen etc.)

Typ-II-Traumata:

Häufig ausgelöst durch andauernde oder sich wiederholende traumatische Erlebnisse (Folter, Missbrauch und durch Menschenhand verursachte Traumata). Sie ziehen oftmals tiefgreifende und schwere Störungen bzw. psychische Probleme nach sich.

Quelle: uniklinikum-dresden.de („Traumafolgestörung“)

Ursachen

Unterschiedlichste Geschehnisse können traumatisierend wirken.

Ein Trauma geschieht unerwartet und setzt Betroffene extremer Angst, Kontrollverlust und Ohnmacht aus. Die eigenen Bewältigungsmechanismen reichen dabei nicht aus, um mit der Situation umgehen zu können.

Ob es nach einem Trauma zu einer Traumafolgestörung kommt, ist noch nicht abschließend erforscht. Entscheidende Faktoren dabei sind die Schwere des traumatischen Ereignisses, die individuelle Lebenssituation, biologische/psychische/soziale Faktoren sowie die Epigenetik (Einflüsse vor und um die Geburt sowie spätere Lebenseinflüsse).

Beispiele

  • Krieg
  • körperliche & psychische Gewalt
  • persönliches Erleben von Terror
  • Flucht und Vertreibung
  • Missbrauch (sexuell, emotional, geistlich, …)
  • schwerer Unfall
  • Geburt mit Komplikationen
  • Naturkatastrophe
  • tatsächliche oder drohende Todeserfahrungen (bei sich selbst & anderen)

Quellen:

  • uniklinikum-dresden.de („Traumafolgestörung“)
  • ikk-classic.de („Ursachen und Symptome seelischer Traumata“)
  • gesundheit.gv.at („Seelisches Trauma: Was ist das?“)

Auswirkungen

Viele Menschen, die etwas Traumatisches erlebt haben, leiden danach unter Traumafolgestörungen. Dazu zählen bspw.:

  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
  • Depressive Störungen
  • Dissoziative Störungen
  • Angststörungen
  • Emotional instabile Persönlichkeitsstörung (Borderline)
  • Suchterkrankungen
  • Somatoforme Störungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Immunologische Erkrankungen

Häufig treten auch mehrere Traumafolgestörungen zeitgleich auf und überlagern sich.

Das heißt: Selbst, wenn eine Person sich von traumanahen Orten, Menschen, Reizen, Gedanken und Handeln distanziert, kann das Leiden noch längere Zeit bestehen bleiben. Nicht nur psychisch, sondern teils auch körperlich.

Heilung ist ein Prozess, der mitunter (je nach Art, Schwere und Häufigkeit der Traumata) jahrelang dauern kann.

Quelle: www.baff-zentren.org („Was sind Traumafolgestörungen?“)

Nebenbei bemerkt:

Menschen, die durch Missbrauch in (Frei-)Kirchen traumatisiert sind, müssen dies nicht innerhalb der Institution aufarbeiten oder ihren Täter:innen gar vergeben, um heilen zu können.

Liebe (Frei-)Kirchen, stellt euch stattdessen euren Problemen und tragt dazu bei, keine weiteren Menschen zu traumatisieren!

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert