Wie du mit Meinungsverschiedenheiten biblisch umgehen kannst

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„Habt ihr Rat & Tipps für Meinungsverschiedenheiten in Beziehungen?“

Das habe ich euch neulich in meiner Instagram Story gefragt (denn schließlich machen viele Ratgeber weise – siehe Sprüche 11,14).

Eure sehr wertvollen Antworten sowie meine eigenen Überlegungen zum Thema „Meinungsverschiedenheiten unter Christen“, die ich hier schon öfters geteilt habe, könnt ihr heute als Zusammenfassung in diesem Artikel nachlesen.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich für eure anregenden Gedanken und die Fragen zum Reflektieren bedanken! Mir hat es unheimlich weitergeholfen. ♥

 

Warum gibt es Meinungsverschiedenheiten?

„Solange es mehr als einen Menschen gibt, wird es Kämpfe geben …“ (Erwin Smith, Attack on Titan, Staffel 3, Folge 6)

Ich glaube, an diesem Zitat ist etwas sehr Wahres dran. Die Aussage impliziert für mich, dass wir Menschen sündig und unvollkommen sind – wir bestehen nicht nur darauf, im Recht zu sein, und kämpfen sogar darum, sondern wir werden auch niemals alles verstehen und vollends begreifen können, weshalb es zwangsläufig zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Unsere Erkenntnis als Menschen reicht nicht aus, um alles Wissen vollständig zu erfassen. Weder das Wissen der Welt, noch das Gottes. Davon spricht auch die Bibel:

„Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“ (1. Korinther 13,12; SCHL2000)

Darum sollten wir die Prinzipien der Bibel anwenden, um mit Meinungsverschiedenheiten so umzugehen, dass wir Gott damit ehren und unsere Nächsten lieben. Ganz besonders, wenn es unsere (Ehe-)Partner betrifft.

 

1. Nicht einander richten, sondern einander annehmen

„ Nehmt den, der in seinem Glauben schwach ist und meint, sich an bestimmte Vorschriften halten zu müssen, ohne Vorbehalte an; streitet nicht mit ihm über seine Ansichten.“ (Römer 14,1; NGÜ)

Das heißt auch, dass wir nicht miteinander diskutieren und andere von unserer eigenen Meinung überzeugen. Weil unsere Meinung auch falsch sein könnte (schließlich haben wir die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen) und weil wir alle unterschiedliche Erkenntnisse haben. Zudem ist auch unser Blick nie völlig nüchtern, sondern durch unterschiedliche Einflüsse getrübt. Indem wir einander annehmen, fordert Gott uns auch heraus, demütig zu werden und unseren Nächsten mehr zu lieben als uns selbst.

 

2. Jeder soll zu seiner eigenen Meinung stehen

„Wichtig ist, dass jeder mit voller Überzeugung zu dem stehen kann, was er für richtig hält. “ (Römer 14,5b; NGÜ)

Man könnte meinen, dass es erst recht zu Streit kommt, wenn zwei meinungsstabile Menschen aufeinander treffen. Doch das ist nicht der Eindruck, den der Vers vermitteln soll. Ganz im Gegenteil: Wir sind weniger von anderen Meinungen getroffen, wenn wir Gott mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzem Denken lieben. Dann können wir fest stehen und sind nicht wie Blätter im Wind, die hin und her geworfen werden.

 

3. Vor Gott für die eigene Meinung Rechenschaft ablegen

„So wird also jeder von uns über sein eigenes Leben vor Gott Rechenschaft ablegen müssen.“ (Römer 14,12)

Und letztendlich muss ich mir bewusst machen, dass alles, was ich tue und denke, Gott zur Ehre dienen soll und ich am Ende meines Lebens vor Gott dafür Rechenschaft ablegen muss.

 

4. In Liebe eines Sinnes sein und Frieden stiften

„Darum wollen wir uns mit allen Kräften um das bemühen, was zum Frieden beiträgt und wodurch wir uns gegenseitig im Glauben fördern.“ (Römer 14,19)

Dass wir einander lieben und eines Sinnes sind, ist eines der wichtigsten Anliegen Gottes. Nicht umsonst spricht er so oft in der Bibel davon. Dieses harmonische Zusammenleben impliziert jedoch nicht, dass wir einander nicht ermahnen oder ermutigen dürfen. Es ist kein ignorantes Nebeneinanderherleben, sondern ein Streben nach Frieden in allen Dingen im Einklang mit Menschen und Gott.

Aber diese Einheit, in der so viel Kraft liegt, ist auch eines der liebsten Angriffsziele des Teufels. Um diese Einheit zu wahren, müssen wir aktiv danach streben und Frieden stiften.

 

5. Korrekturfähig sein

„Denn Gott hat uns dazu bestimmt, durch Jesus Christus, unseren Herrn, gerettet zu werden, und nicht dazu, im Gericht verurteilt zu werden. […] Darum macht euch gegenseitig Mut und helft einander im Glauben weiter, wie ihr es ja auch jetzt schon tut.“ (1. Thessanlonicher 5,9+11)

Gott möchte, dass wir uns an seine Gebote halten, um ihm Ehre und Freude zu bereiten. Doch dafür brauchen wir Korrektur, um auf der Zielgeraden zu bleiben. Darum möchte ich abschließend betonen, wie wichtig es ist, korrekturfähig zu sein und auch Ermahnungen anzunehmen. Weil wir trotz unserer Sünden und Fehler ein gemeinsames Ziel haben und das lautet: näher an Gottes Herz.

 

Fragen zum Reflektieren bei Meinungsverschiedenheiten mit deinem (Ehe-)Partner

  1. Ist es heilsrelevant? Hat es eine Relevanz für die Ewigkeit?
  2. Unterscheidet sich die Meinung des anderen von Jesu Denkweise?
  3. Bringt es euch näher an Gottes Herz und in den Frieden Jesu?
  4. Ringt ihr um Wahrheit ? Seid ihr offen, voneinander zu lernen?
  5. Lasst ihr einander Freiraum oder wollt ihr einander beherrschen/einengen?
  6. Wertschätzt und liebt ihr die einander dennoch, indem ihr bspw. ruhig zuhört & ausreden lasst?

 

Welchen Tipp bzw. Punkt findet ihr besonders hilfreich? Oder welchen vermisst ihr in meiner Zusammenfassung?

Eure Daniela ♥

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