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Mein Licht in der Dunkelheit

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Manchmal, ja manchmal, ist Schmerz einfach nur Dunkelheit. Kein Blitz, der einem in Mark und Glied fährt, sondern einfach nur gellende Dunkelheit. Man ist gefangen, sieht kein Vor und kein Zurück, hat keine Orientierung, wirkt gar verloren. Als ob die Augen verschlossen sind – im Tiefschlaf eingekerkert. Je stärker der Schmerz wird, desto bedrohlicher wirkt die Dunkelheit.

Doch mitten in meinem lautesten Schrei, mitten in dem Ruf nach Rettung sehe ich meine Füße wieder. Auf festem Grund. Den Blick von Tränen getrübt, verwaschene und unscharfe Sicht, aber den Boden dennoch wahrnehmend. Ich stehe. Ich wanke nicht. Um mir rum ist Dunkelheit, aber dort unten – unscheinbar, unerwartet, unbemerkt – finde ich Licht.

„Nie tiefer“ – die Dunkelheit ist endlich, sie ist begrenzt. Dort, wo der Boden beginnt, mich zu halten, endet sie. Und der Schmerz, der mich gefangen hielt und immer tiefer fallen ließ, hört auf. „Nie tiefer“ – ein Versprechen.

Die Tränen wegwischend und Mut findend durch den sichtbaren Boden gehe ich einen Schritt. Und noch einen. Immer weiter. Mit jedem Schritt wird mein Blick klarer, meine Augen wacher, das Licht heller. Und die Dunkelheit erscheint gar nicht mehr so dunkel.

Schon Einstein wusste, in Wirklichkeit gibt es keine Dunkelheit. Die Dunkelheit kann nicht heller oder dunkler sein. Dunkelheit ist in Wirklichkeit Abwesenheit von Licht. Darum spricht Gott: „Ich bin das Licht der Welt“.

Der Boden, den ich nicht mehr sah, ist nun vor meinen Augen erleuchtet. Durch Jesus. Er nimmt mich in seine Arme und spricht: „Ich bin da, mein Kind, keine Angst, öffne die Augen und du wirst sehen“. Und ich sehe. Ihn, der meine Augen mit dem Licht seiner Liebe flutet. Mein Licht in der Dunkelheit.

Bild: Fotomontage meiner Fotos, die für ein Ausbildungsprojekt in 2016 zum Thema „Licht in der Dunkelheit“ entstanden sind.

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