Ist das schon christliche Cancel Culture?
Heute mal ein paar sehr persönliche Worte. Weil’s mich (sorry für den Ausdruck) ankotzt, wie heuchlerisch manche Christen sind. „Wir sind nicht wie die böse Welt.“ Aber ihr verhaltet euch wie sie mit eurem verletzenden Verhalten.
Seitdem ich Fragen stelle, muss ich mir immer öfter von Geschwistern im Herrn Unterstellungen anhören:
„Du bist eine Irrlehrerin.“
„Du fällst vom Glauben ab.“
„Du kommst vom rechten Weg ab.“
Statt mit Barmherzigkeit auf meine Suche nach Wahrheit zu reagieren und dem Willen, einen ergebnisoffenen Diskurs zu führen, wird mit Verurteilung reagiert. Obwohl keiner dieser Leute je diesen Prozess durchmachen musste.
Dass ich Fragen habe, bedeutet aber nicht, dass ich Jesus weniger liebe. Ganz im Gegenteil: Ich liebe ihn umso mehr, weil ich sehe, dass er der einzige ist, der mir Halt und ein Fundament geben kann.
Ein Appell an meine Geschwister in Christus.
Ich habe keinen Bock mehr auf Heuchelei. Habe keinen Bock mehr darauf, so zu tun, als hätte ich auf alle Glaubensfragen eine passende Antwort.
Ich musste mir in den vergangenen Wochen so oft Unterstellungen anhören, dass ich Irrlehren verbreite, dass ich Menschen verwirre, dass ich sie vom Glauben abbringe. Ich musste mir ein schlechtes Gewissen machen und mich anzweifeln lassen – weil ich selbst gezweifelt und nach Antworten gesucht habe.
Doch damit muss jetzt Schluss sein. Denn ich will keine meinungslosen Marionetten heranzüchten, die von jedem Windstoß davon gefegt werden. Ich will ein mündiges Christentum fördern, das Fragen an den eigenen Glauben, an die eigene Prägung, aushalten kann.
Und wenn euch meine Fragen Unbehagen bereiten, dann entfolgt mir bitte. Aber sucht nicht die Schuld bei mir, wenn ihr Angst habt, dass euer Glaube solchen Fragen nicht stand halten könnte.
In Jesu Liebe verbunden, eure Schwester im Herrn Daniela
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