Warum dieses Modell toxisch ist
Vorneweg: Es ist nicht nur dieses Regenschirm-Modell, das toxisch und problematisch ist. Es ist die gesamte, zugrundeliegende Denkweise in überwiegend christlich-fundamentalistischen, aber auch konservativen Kreisen.
Aber WARUM ist sie das?
Problem Nr. 1:
Diesem Modell nach muss sich die Ehefrau ihrem Ehemann unterordnen, um im Willen Gottes zu bleiben. Was ist aber, wenn der Ehemann ein Arschloch ist? Wenn der Ehemann die Ehefrau missbraucht und sie unterdrückt? Die Frau darf sich theoretisch in diesem Glaubenssystem, wenn man es konsequent zu Ende denkt, nicht wehren. Sie muss sich unterordnen.
Problem Nr. 2:
Dieses Modell und die Denkweise reproduzieren ein extrem sexistisches Gedankengut, das Frauen in die Rolle der Mutter und Hausfrau steckt. Denn schließlich sei der Ehemann der Versorger der Familie. Alles andere wäre unbiblisch. Dadurch werden Frauen diskriminiert, weil sie oftmals keine andere Wahl in diesem Glaubenssystem haben.
Problem Nr. 3:
Dieses „klassische“ Rollenbild bringt noch viele weitere Probleme mit sich: Etwa die Gefahr der finanziellen Abhängigkeit von Frauen ihren Männern gegenüber, was wiederum zur Folge hat, dass sich Frauen bspw. im Falle von Missbrauch & häuslicher G3w@lt nicht einfach so von ihren Männern trennen können. Oder auch die hohe Gefahr von Altersarmut bei Frauen, wenn nicht vorgesorgt wird.
Problem Nr. 4:
Und das traurigste an allem: Wenn Kinder so aufwachsen, nehmen sie dieses toxische und gefährliche Gedankengut direkt von Anfang in sich auf – Frauen lernen dabei, dass sie sich Männern zu unterordnen haben und ihre Stimme kaum etwas wert ist und Männer lernen, dass sie alles mit Frauen machen können.
Und bevor hier jemand aufschreit:
„Aber so ein worst case tritt doch nicht in allen Familien auf!“
Das ist Diskursverschiebung. Es geht NICHT um die Familien, wo (scheinbar!) alles glatt läuft. Es geht um die vielen Familien, wo Leid real ist. Und mit diesem Ausspruch ist Betroffenen null geholfen.
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