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Meine Seele hat Fieber

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Mal leicht, mal extrem hoch. Mal kommt meine Seele ins Schwitzen, mal ist sie erschöpft und ausgelaugt. Manches Mal vergisst meine Seele sogar, wie sie atmet und welche Nahrung sie braucht.

Mein Mann Thomas meinte heute zu mir: „Du hast Seelenfieber“, und deutete im gleichen Atemzug auf das Martinsgebäck, das mit angebissenem Bein vor mir lag. „Mit einem kaputten Bein würdest du dich doch auch schonen.“

Warum fällt es mir so schwer, meiner Seele Zeit zur Genesung und Erholung zu geben, wenn sie Fieber hat? Warum stoppt mich erst ein kaputter Körper?

Vielleicht ist es ein Problem unserer Gesellschaft, weil mentale Gesundheit jahrzehntelang zu wenig beachtet wurde, dass wir nun alle so stark verinnerlicht haben, mentale Krankheiten „seien nicht so schlimm“.

Vielleicht ist es aber auch ein besonders christliches Problem, weil mentale Krankheiten oftmals mit dem Stempel „dämonisch“, „Anfechtung“ und „Sünde“ versehen wurden. Und weil Menschen mit mentalen Problemen oftmals mit lieblosem, aber „bibeltreuem“ Rat abgespeist wurden, statt echte psychologische Hilfe vermittelt zu bekommen.

Meine Seele hat Fieber. Aber ich darf immer wieder lernen, so gnädig und barmherzig wie Jesus zu mir selbst und meiner Seele zu sein. Ihr Zeit zum Heilen zu geben und auf mich selbst aufzupassen. Das darfst du auch.

Foto: olgamachtgluecklich.de

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