Gewichtsverlust aufgrund Depression

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Wenn man plötzlich 10 kg weniger wiegt. (TW!)

Im letzten Jahr Frühjahr bin ich aufgrund Missbrauchserfahrungen in meiner ehemaligen Freikirche an einer Depression erkrankt. Eines der sichtbarsten Symptome, dass meine Seele krank war, war jedoch mein Körper.

Quasi über Nacht verlor ich 10 kg an Gewicht. Mir selbst wäre es nicht einmal aufgefallen, hätte mich meine Mutter nicht darauf aufmerksam gemacht.

Das Gewicht, dass ich jahrelang immer gehalten hatte, war auf einmal passé. Und es machte mich fertig.

Ich war als junges Mädchen nie eine gute Esserin und super wählerisch. Mich zum Essen zu kriegen, war ein Drahtseilakt. Als Kind brachte ich aufgrund dessen nicht mal 30 kg auf die Waage.

Als ich in der Pubertät dann endlich zunahm und auch mehr Lebensmittel auf meine Speisekarte wanderten, atmeten meine Familie und ich auf. Der Kampf um das Essen war für uns alle kräftezehrend gewesen.

In den nachfolgenden Jahren pendelte sich (mit Ausnahme von temporärer Abitur-Gewichtszunahme) mein Gewicht auf eine gesunde Zahl mit wenig Schwankungen ein. Meine Kleidungsstücke und vor allem Jeans musste ich etliche Jahre nicht erneuern, weil sie wie angegossen saßen.

Doch als ich im Frühjahr 2022 auf einmal weniger wog, stellte ich auch fest: Die Jeans passten mir nicht mehr.

Die Jeans, die ich auf den Shootingbildern im Sommer 2022 trug, war die letzte, die mir noch passte. In allen anderen versank ich mit meiner Statur. Ich fühlte mich unwohl, versuchte monatelang (trotz anhaltender Depression!) mehr zu essen und verzweifelte schier, weil ich kein Gramm zunahm.

Doch auf Instagram las ich irgendwann bei @elenaannamayr, dass ich nicht meiner Hose passen muss, sondern dass meine Hose mir passen muss. Und so setzte langsam die Heilung für mich ein: Ich kaufte mir neue Jeans, sortierte die alten aus und baute mein Selbstbewusstsein wieder auf.

Heutzutage fühle mich wieder wohl in meinem Körper und finde mich schön – so wie ich bin. Und: Ich freue mich, mit diesem Körper wieder mein Leben feiern zu dürfen.