Bedürfnispyramide nach Maslow war gestern. Heute spricht man in der Wissenschaft von den vier psychologischen Grundbedürfnisse nach Grawe.

Diese Bedürfnisse sind essenziell für das menschliche Wohlbefinden und beeinflussen unser Verhalten, unsere psychische Gesundheit und unsere Zufriedenheit im Leben. Sie sind miteinander verflochten und beeinflussen sich gegenseitig.

1.) Bindung:

Zur Bindung gehört „gesehen werden“, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Bindung ist in den ersten Lebensjahren zentral, da wir auf Hilfe angewiesen sind. Verlässliche Bezugspersonen fördern Grundvertrauen. Fehlende Bindung kann zu psychischen Problemen führen. Auch im Erwachsenenalter bleibt Bindung wichtig für unser Wohlbefinden.

2.) Kontrolle (Orientierung, Selbstbestimmung):

Dieses Bedürfnis umfasst den Wunsch, das eigene Leben zu gestalten, Situationen zu verstehen und zu kontrollieren. Es wird verletzt, wenn wir unvorhersehbare Situationen erleben. Ein stabiles Umfeld in der Kindheit fördert Autonomie und Sicherheit.

3.) Selbstwert (Selbstwertschutz, Selbstwerterhöhung):

Selbstwert umfasst das Streben, sich als gut und kompetent zu fühlen und von anderen geschätzt zu werden. Lob und Erfolge stärken dieses Bedürfnis. Ein unterstützendes Umfeld, das unsere Fähigkeiten anerkennt, fördert ein gesundes Selbstwertgefühl.

4.) Lust (Lustgewinn, Unlustvermeidung):

Wir streben danach, angenehme Erfahrungen zu machen und unangenehme zu vermeiden. Dieses Bedürfnis zeigt sich in der Suche nach Freude, z.B. durch Hobbies. Gleichzeitig ist es wichtig, Unlustgefühle auszuhalten, um langfristige Ziele zu erreichen. Ein Gleichgewicht von Lustgewinn und Unlusttoleranz ist entscheidend für ein erfülltes Leben.

Quellen: minddoc.de, sketchnotes.madiko.ink, drsvensebastian.de